Im letzten Artikel haben wir den neuen Continental-Winterreifen für leistungsstarke Fahrzeuge unter die Lupe genommen, und nun wollen wir uns mit einem anderen Premiumhersteller beschäftigen – Michelin. Dieses Mal schauen wir uns jedoch ein Mainstream-Modell an, das für die Mehrheit der Fahrzeuge auf dem Markt entwickelt wurde. Es baut auf dem 6. Modell auf, das 2019 eingeführt wurde, und bietet bemerkenswerte Verbesserungen: 6 % besseres Bremsverhalten auf Schnee, 1,5 % schnellere Beschleunigung auf Schnee und eine Reduzierung des Rollwiderstands um 9 %, was sich direkt auf die Reichweite von Elektrofahrzeugen auswirken wird.
Bei dieser neuen Generation setzt Michelin weiterhin auf ein laufrichtungsgebundenes V-förmiges Profil, ähnlich wie bei seinem beliebten Ganzjahresmodell CrossClimate 2. Allerdings verfügt der neue Winterreifen über mehr Lamellen, nicht nur im Vergleich zum CrossClimate, sondern auch zu seinem Vorgänger.

Was Michelin-Reifen wirklich einzigartig macht, ist ihr sich entwickelndes Profildesign. Mit zunehmender Abnutzung des Reifens dehnen sich die Lamellen aus, um auch bei geringerer Profiltiefe eine optimale Traktion zu gewährleisten. Diese Technologie, die als Evolving Tread Pattern bekannt ist, sollte unbedingt in Betracht gezogen werden, da die meisten Tests nur neue Reifen bewerten und die Leistung über die gesamte Lebensdauer des Reifens außer Acht lassen. Michelin hat sogar Tests durchführen lassen, um zu zeigen, dass der Alpin 7 die EU-Normen für die Nasshaftung erfüllt, selbst wenn er abgefahren ist.

Werfen wir nun einen Blick darauf, was die Tests über den Alpin 6 ergeben haben und was wir vom neuen Modell erwarten können. Die Leistung bei Nässe wurde häufig als Schwachpunkt genannt, der bei der neuen Version durch ein angepasstes Profildesign, das das Wasser besser ableitet, verbessert werden soll. Im Gegensatz zu anderen Aspekten hat Michelin jedoch keine Messdaten vorgelegt, die diese Behauptung untermauern.
Ein weiterer häufig genannter Mangel des Vorgängermodells war die Schneebremse, die, wie wir bereits erwähnt haben, um 6 % verbessert wurde. Das mag zwar nicht viel erscheinen, aber selbst kleine Verbesserungen können bei modernen Winterreifen einen spürbaren Unterschied ausmachen. Das Fahrverhalten bei hohen Geschwindigkeiten wurde ebenfalls kritisiert, aber wir erwarten hier keine großen Verbesserungen, da dies nicht das Hauptaugenmerk des Alpin 7 ist. Stattdessen entspricht die Leistung bei hohen Geschwindigkeiten eher der des Pilot Alpin 5, einem leistungsorientierten Modell.

Schließlich war der hohe Rollwiderstand ein Grund zur Besorgnis, der jedoch deutlich verbessert wurde, insbesondere im Hinblick auf Elektrofahrzeuge und Hybride. Dies ist für die Testergebnisse von zunehmender Bedeutung, da sich der Schwerpunkt mehr auf Effizienz und Nachhaltigkeit verlagert.
Wir sind gespannt auf die ersten Wintertests des Alpin 7, zumal der Pilot Alpin 5 zwar an der Spitze unserer Winterreifenliste steht, der Alpin 6 aber nicht den gleichen Erfolg erzielt und es nicht einmal in die Top 10 geschafft hat. Das liegt vor allem daran, dass sein überdurchschnittlich hoher Preis nicht durch seine Leistung gerechtfertigt war. Wir hoffen, dass sich das mit dem Alpin 7 ändern wird, denn Michelin hat eine starke Erfolgsbilanz bei Innovationen.