Die erste Runde des AUTO BILD-Sommerreifentests 2025 hat mit ihrem Fokus auf die Bremsleistung bei nassen und trockenen Bedingungen für Aufsehen gesorgt. Mit einem VW Golf GTD als Testfahrzeug traten 52 verschiedene Reifenmodelle in der Größe 225/40 R18 gegeneinander an. Während es keine Überraschung war, dass Bridgestones Potenza Sport das Feld anführte, war die Präsenz mehrerer Marken aus dem mittleren Preissegment und aus der Budget-Kategorie an der Spitze eine echte Überraschung.
Mit einem Trockenbremsweg von 32,6 Metern und einem Nassbremsweg von 27,6 Metern setzte Bridgestone die Messlatte hoch. Michelin, Hankook und Goodyear, wie gewohnt, waren nicht weit entfernt. Die wahre Intrige kam jedoch von Namen wie Kumho, Linglong, Sailun und Maxxis, die sich in greifbarer Nähe zu diesen etablierten Premium-Herstellern befanden. Kumhos Ecsta PS71 zum Beispiel verzeichnete 34,2 Meter im Trockenen und 27,4 Meter im Nassen—Zahlen, die bemerkenswert nahe an einige bekannte „Flaggschiff“-Reifen heranreichen. Unterdessen erreichte Linglongs Sport Master, der normalerweise nicht als High-End-Wahl angesehen wird, die gleichen Bremswerte wie Kumho bei trockenem und nassem Stopp und verdiente sich sogar die Auszeichnung „Best Value“. Auch Sailun sicherte sich eine Top-10-Platzierung, und Maxxis zeigte ebenfalls, dass es eine Kraft ist, mit der man rechnen muss, indem es die oberen Ränge auf Platz 10 abrundete.
Andererseits fanden sich einige bekannte Namen weiter unten auf der Liste wieder, als viele vorhergesagt hatten. Continentals PremiumContact 7, lange als Premiumreifen der Wahl angesehen, landete auf dem achten Platz – immer noch stark, aber dennoch überraschend für eine Marke, die üblicherweise um den Spitzenplatz kämpft. Nokians Powerproof 1 landete auf Platz 13, was zeigt, dass der Wettbewerb in der Sommer-Kategorie nur wenig Spielraum für selbst leichte Unterleistungen lässt. Vielleicht am bemerkenswertesten ist Pirellis P Zero PZ4 auf Platz 20, mit einem Bremsweg von 34,6 Metern im Trockenen und 32,3 Metern im Nassen, was nicht mit Pirellis üblichem Stand in solchen Tests übereinstimmt. Es ist jedoch wichtig, sich daran zu erinnern, dass all diese Rankings bisher nur auf Bremsen basieren. Reifen zeigen oft andere Stärken—wie Handling-Finesse, Langlebigkeit oder Komfort—wenn die Tests auf anspruchsvollere Szenarien ausgeweitet werden.
Es ist auch bemerkenswert, den gesamten Bereich zu betrachten. Die kürzeste Trockenbremsstrecke von 32,6 Metern stand im starken Kontrast zu einer längsten von 38,9 Metern, was einen Unterschied von mehr als sechs Metern markiert—genug, um in einem echten Notfall eine Rolle zu spielen. Beim Nassbremsen war der Unterschied noch dramatischer: Einige Reifen kamen innerhalb von 27,4 Metern zum Stillstand, während andere bis zu 43,6 Meter benötigten, um zum Halt zu kommen, eine Marge, die den Unterschied zwischen einem Unfall vermeiden und schweren Schaden erleiden könnte.
Natürlich ist die Geschichte noch nicht zu Ende. Während Bremsen ein wichtiger Indikator für Sicherheit bleibt, vermittelt es nicht das vollständige Bild. Die Endplatzierungen werden Lenkpräzision, Stabilität unter seitlichen Lasten, Fahrkomfort, Geräuschentwicklung, Kraftstoffeffizienz und Verschleiß berücksichtigen. Diese Mischung von Merkmalen ist oft der Bereich, in dem bestimmte Premiumreifen in der Rangliste steigen und wo einige der kostengünstigeren Überraschungen potenzielle Schwächen aufdecken könnten—oder bestätigen, dass ihre Leistung wirklich umfassend beeindruckend ist. Letztendlich dienen diese ersten Ergebnisse als Erinnerung daran, dass sich der Sommerreifenmarkt ständig weiterentwickelt und dass der Preis allein nicht immer ein verlässlicher Indikator für die Bremsleistung ist. Sobald alle Daten vorliegen, werden Verbraucher eine klarere Vorstellung davon haben, welche Modelle Sicherheit, Leistung und Wert für die kommende Sommersaison am besten ausbalancieren.